Schweizer Äpfel sind dieses Jahr früh und noch nachhaltiger

    Schweizer Obstproduzentinnen und -produzenten ernten zurzeit die ersten Äpfel und Birnen, die sie gemäss den Anforderungen der neuen Branchenlösung «Nachhaltigkeit Früchte» angebaut haben. Die Ernte erreicht ihren Höhepunkt Mitte September und dauert bis Ende Oktober. Mit einer erwarteten Produktion von rund 114’500 Tonnen Äpfeln und 18’500 Tonnen Birnen erwartet der Schweizer Obstverband (SOV) eine gute Ernte.

    (Bild: Schweizer Obstverband) Die Tafelkernobst-Vorernteschätzung für die Apfelernte 2022 liegt bei 114 351 Tonnen und somit um fünf Prozent unter dem Vorjahresertrag

    Die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten finden heuer die ersten Schweizer Früchte in den Regalen, die gemäss des neuen Branchenprogramms «Nachhaltigkeit Früchte» produziert wurden. Bereits auf mehr als 85 Prozent der Kernobstfläche wird das Programm umgesetzt. Die Tafelkernobst-Vorernteschätzung für die Apfelernte 2022 liegt bei 114’351 Tonnen und somit um fünf Prozent unter dem Vorjahresertrag. Bei den Birnen werden 18’493 Tonnen erwartet. Ein Prozent weniger als im Jahr 2021.

    Regionale Unterschiede bei den Äpfeln im Detail
    Im Kanton Wallis wird der Ertrag pro Hektare Äpfel um 54 % tiefer geschätzt als 2021. Dies ist auf die extremen Wetterbedingungen während der Ausdünnung zurückzuführen. Im Genfersee-Gebiet ist der Ertrag vergleichbar mit dem Vorjahr mit deutlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Sorten. Die Zentralschweiz erreicht nach dem katastrophalen Jahr 2021, das von extremen Wetterbedingungen beeinflusst war, wieder durchschnittliche Erträge pro Hektar, die mit denen von 2020 vergleichbar sind. In der Ostschweiz präsentiert sich Gala mit einer mittleren Behangsdichte, besticht jedoch mit guten Grössen.

    Wallis rechnet mit sehr guten Birnenernte
    In der Ostschweiz kann bei den Birnen mit einer mittleren Ernte gerechnet werden. Bei Conférence sind die Fruchtgrössen sehr gut. Bei Kaiser Alexander ist der Behang eher unterdurchschnittlich. In der Innerschweiz ist Kaiser Alexander unterbehangen, dies aufgrund der frostigen bis kühlen Temperaturen während der Blüte. Williams weist einen mittleren Behang auf, ebenso wie Conférence. Im Wallis wird bei Conférence die hängende Ernte um 81 Prozent höher geschätzt als im Vorjahr, bei Kaiser Alexander um plus 46 Prozent und bei Williams um plus 38 Prozent. Bei der Sorte Gute Luise wird im Vergleich zum Jahr 2021 eine um rund 25 Prozent geringere hängende Ernte erwartet.

    pd


    Erwartete Menge pro Hektare in den grössten Anbaugebieten für Tafeläpfel:
    Ostschweiz, 42.2 Tonnen
    Wallis, 17.9 Tonnen
    Genferseegebiet, 39 Tonnen
    Übrige Gebiete, 33.1 Tonnen

    Erwartete Menge pro Hektare in den grössten Anbaugebieten für Tafelbirnen:
    Ostschweiz, 27.2 Tonnen
    Wallis, 23.7 Tonnen
    Genferseegebiet, 29.1 Tonnen
    Übrige Gebiete, 18.7 Tonnen


    Über «Nachhaltigkeit Früchte»
    Dieses Jahr werden die ersten Früchte geerntet, die gemäss dem Branchenprogramm «Nachhaltigkeit Früchte» produziert wurden. Die nationale Branchenlösung umfasst neun Nachhaltigkeitsziele und sieht rund 90 Massnahmen in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit vor. Damit wird den gestiegenen Anforderungen von Konsumierenden, Gesellschaft, Markt und Politik Rechnung getragen. Mit «Nachhaltigkeit Früchte» gelten die gleichen Anforderungen an die Produktion, und zwar in der ganzen Schweiz. Die führenden Detailhändler unterstützen das Programm gleichermassen. Für den zusätzlichen Aufwand werden Produzentinnen und Produzenten mit 6 Rappen pro Kilogramm Kernobst entschädigt. Dieser Mehrerlös gilt für Äpfel und Birnen der ersten und zweiten Klasse.

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